Erst an der Donau wird es eben

Die anstrengende und zugleich entspannende Radtour durch das westliche Mühlviertel führt über grüne Hügel und durch bezaubernde Täler.

Fahrzeit: zwei bis drei Tage
Distanz: rund 120 km
260 - 1000 Höhenmeter

Von Rohrbach bis Aigen sind circa 260 Höhenmeter zu bewältigen, von Aigen bis Oberkappel rund 1000, von Oberkappel bis Linz knappe 250 (und diese bergab).

So anstrengend wie die Tour de France ist sie wohl nicht, aber flachen Meter findet man auf dieser Radtour durch das Mühlviertel auch keinen. Die Sportler werden eben anders entlohnt: mit traumhaft schöner Landschaft, guten Gasthäusern und idyllischen Badeplätzen, die über jeden einzelnen Höhenmeter hinwegtrösten.

Bei dem Dreitages-Ausflug mit dem Rad schadet es keineswegs, ein paar Freunde einzupacken. (Wer es etwas eiliger hat, schafft die Strecke auch locker in zwei Tagen.) Mit der Mühlkreisbahn sind wir, die Drahtesel vorerst angebunden, an einem frühen Freitagnachmittag bis Rohrbach-Berg gefahren, von wo es nur noch 8,8 Kilometer auf dem Radweg R26 bis nach Aigen sind, unserem ersten Etappenziel. Mit seinen saftigen Steigungen hat uns dieses Teilstück bereits auf die Mühen am nächsten Tag eingestimmt. (Wer nicht mit der Bahn fahren will, fährt den Donauradweg bis Obermühl und nimmt dann den R26 bis Aigen.) Während müde Radfahrer ihre verschwitzte Montur in Aigen- Schlägl bei geeigneten Temperaturen im Freibad an der Mühl abwerfen können, können noch frische Sportler auf den Moldaublick „klettern“. Dazu folgt man dem Radweg 802. Oben wartet auf 1041 Metern ein prächtiger Ausblick auf den Moldaustausee.

Am zweiten Tag sind wir zuerst auf dem Radweg 807 bis Julbach gefahren, sind dort abgebogen auf den 806 bis Nebelberg und haben schließlich den R5 über Kollerschlag nach Oberkappel genommen. Nach vier Stunden Fahrzeit, insgesamt 36 Kilo und fast 1000 Höhenmetern in den Beinen liegt es sich in den Wiesen des Rannasees dann sehr angenehm. Am dritten Tag sind wir heimwärts Richtung Linz gefahren. Für die ersten paar Kilometer zum Donauradweg R1 gibt es eine wunderschöne Strecke durch das Rannatal-Naturschutzgebiet: Man nimmt in Oberkappel den Weg entlang des Rannastausees, trägt an dessen Ende das Rad kurz einen Steig hinunter und lässt es entlang der Ranna wieder laufen. (Für Rennräder eher ungeeignet.) In Niederranna trifft man auf die Donau, die man bei Schlögen mit einer Radfähre überqueren muss, und das erste heißersehnte flache Stück.

- Daniel Rudlstofer, Fotos: vowe, privat, Lindorfer

Radfähre

Weil der nördliche Donauradweg auf Höhe von Schlögen von Felsgestein unterbrochen ist, müssen Radfahrer auf die südliche Seite übersetzen. Radfähren sind hierfür eingerichtet. In Aschach können Sie über eine Brücke wieder auf die nördliche Seite wechseln.

Moldaublick: 1041 Meter

Wer möchte, nimmt in Aigen den Radweg 802 zum Moldaublick auf 1041 Meter, gleich neben dem Bärenstein (1077 Meter). Oben wird man mit einer traumhaften Aussicht auf den Moldaustausee belohnt.

Höchster Punkt

Zahlreiche Einkehrmöglichkeiten

Auf der gesamten Strecke stehen den Radfahrern zahlreiche Einkehrmöglichkeiten zur Verfügung. In Aigen-Schlägl hat das Essen im Stiftskeller gemundet. Und geschmeckt hat neben der Bierauswahl auch das Bier selbst. Wer am Abend noch ausgehen möchte, ist in der Alm Bar gut aufgehoben. Auch in Oberkappel gibt es ein paar gute Essensmöglichkeiten, beispielsweise den Hammer-Wirt’n, um den man schwer herumkommt und der knapp hinter der Grenze auf bayrischer Seite leckere und günstige Hendln mit Bergen von Pommes frites und Ketchup verkauft.